Prof. Dr. Franz M. Wuketits, Universität Wien
Das Leben auf der Erde entstand vor knapp vier Milliarden Jahren. Seitdem ist die Evolution kein geradliniger Vorgang, der einem Plan oder bestimmten Absichten folgte. Durch das stetige Auftreten und Aussterben unzähliger Arten erscheint die evolutionsgeschichtliche Entwicklung vielmehr als Zickzackweg durch Jahrmilliarden. Dabei ist die »Kette des Lebens« nie abgerissen. Eine Vielzahl von Arten fiel jedoch gewaltigen Katastrophen zum Opfer. Heute leben 10 bis 20 Millionen Arten auf der Erde. Der Mensch nimmt als eine von ihnen in der evolutionsgeschichtlichen Entwicklung keine Sonderstellung ein. Er ist - anders als sein Selbstbild - nicht Gipfelpunkt einer abgeschlossenen Entwicklung, denn sein Schicksal ist so ungewiss wie das zahlreicher Arten vor ihm. Der Referent beleuchtet die großen Etappen der Geschichte des irdischen Lebens und wirft die Frage auf, welche Konsequenzen sich aus der Evolution für unser Welt- und Selbstverständnis ergeben.