Lebenskunst im 21. Jahrhundert. Neue Wege zu einer alten Philosophie

Fragen nach dem eigenen Selbstverständnis sind genauso aktuell wie das Bedürfnis, sein leben bewusst zu gestalten. Wo Traditionen und Normen ihre alte Bindungskraft verlieren, steigt das Interesse an einer alten Philosophie der Lebenskunst. Sie gründet auf einer Tradition der Antike und erlebt zur Zeit eine Renaissance.

Die Reihe „Lebenskunst im 21. Jahrhundert“ stellt einige der bedeutendsten Vertreter der aktuellen Diskussion vor und versucht, Fragen nach der geistigen Existenz des Menschen mit den aktuellen Bedingungen des Informationszeitalters zu verknüpfen.

Lob der Sinnlosigkeit

Datum: Mittwoch 10.12.2003 Beginn: 19:00

Dr. Richard Herzinger, Die Zeit, Hamburg Freiheit ist nichts als die Abwesenheit von Zwang. Der Versuch, sie mit höherem Sinn oder Werten zu füllen, ist der sicherste Weg zu ihrer Abschaffung. Freiheit gibt es nur für den Einzelnen, eine kollektive Freiheit existiert nicht. Das bedeutet aber auch: Freiheit ist zwangsläufig mit Vereinzelung verbunden. Die Form, in der sie erträglich wird, ist der liberale Rechtsstaat, die Vertrags- und Konsumgesellschaft. Entwickelt werden diese Thesen in der Auseinandersetzung mit Ideen u. a. von Adam Smith, Max Stirner und Samuel Beckett.
Dr. Herzinger ist politischer Redakteur der Wochenzeitung "Die Zeit". Er arbeitete für den Berliner Tagesspiegel, die Frankfurter Rundschau, Süddeutsche Zeitung, Neue Zürcher Zeitung und an der FU Berlin.

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