Die Zukunft der Familie

Die Diskussion um das, was "Familie" für den Einzelnen und für die Gesellschaft bedeutet, erlebt zurzeit eine Renaissance. Es entwickelt sich ein neues Bild und ein neues Verständnis von "Familie". Galt sie traditionell als biologisch konstituiertes Nachkommenschaftsverhältnis von Vater, Mutter und Kind(ern), so kann sie im 21. Jahrhundert auch rechtlich oder sozial bedingt sein, mehrere Generationen, Lebensabschnittspartnerschaften oder nur ein Elternteil umfassen. Zur besseren Strukturierung des öffentlichen Diskurses setzt sich diese Reihe das Ziel, die Besucher über historische und soziologische Zusammenhänge zu informieren und über aktuelle Entwicklungen zu diskutieren.

Das Kind nach Maß - Gibt es einen Weg zur geklonten Familie?

Datum: Mittwoch 19.10.2005 Beginn: 19:00

Prof. Dr. Hans Schöler, Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin, Münster Die Geburt des berühmten "Klonschafs" Dolly hat das reproduktive Klonen erstmals in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Doch über die 276 "Fehlversuche", die seiner Geburt vorangingen, ist wenig bekannt. Man sollte sich nicht von niedlichen Gesichtern der Klonbabys täuschen lassen. In ihnen schlummern vielfältige Probleme: Die Zahl der genetischen Mutationen ist nicht vorhersehbar; doch selbst wenn nur jedes zehnte, fünfundzwanzigste oder hundertste Gen falsch abgelesen würde, wäre das Resultat bei 20-25.000 menschlichen Genen meist fatal. Der Referent nennt Gründe, weshalb gegenwärtig keine Organismen ohne bedrohliche Mutationen geklont werden können.

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