Die Zukunft der Familie

Die Diskussion um das, was "Familie" für den Einzelnen und für die Gesellschaft bedeutet, erlebt zurzeit eine Renaissance. Es entwickelt sich ein neues Bild und ein neues Verständnis von "Familie". Galt sie traditionell als biologisch konstituiertes Nachkommenschaftsverhältnis von Vater, Mutter und Kind(ern), so kann sie im 21. Jahrhundert auch rechtlich oder sozial bedingt sein, mehrere Generationen, Lebensabschnittspartnerschaften oder nur ein Elternteil umfassen. Zur besseren Strukturierung des öffentlichen Diskurses setzt sich diese Reihe das Ziel, die Besucher über historische und soziologische Zusammenhänge zu informieren und über aktuelle Entwicklungen zu diskutieren.

Vom Leitbild zum "Leidbild": Singles als Symbole der Moderne

Datum: Donnerstag 23.06.2005 Beginn: 19:00

Prof. Dr. Dr. h.c. Stefan Hradil , Johannes Gutenberg-Universität Mainz Immer mehr Menschen leben als Singles. Interessant an diesen Menschen ist zum einen, wie sie leben und was sie empfinden. Noch aufschlussreicher ist aber, wie Singles von Nicht-Singles wahrgenommen werden. Noch vor wenigen Jahren galten Singles als Leitbild, als Speerspitze der Modernisierung. Die Werbung stellte sie als strahlende Erscheinungen heraus. Mittlerweile gelten Singles eher als einsame Defizitwesen. Familien dagegen sind "in". Dieser Blickwechsel verrät viel über den aktuellen "Wandel des Wertewandels". Selbstverwirklichung und Individualisierung werden heute mit den wachsenden Werten von Gemeinschaft und Sicherheit in Einklang gebracht.

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