Demokratie digital
Werden die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien unsere Demokratie stärken oder schwächen?
Was sind die Möglichkeiten und wo liegen die Grenzen der elektronischen Demokratie?
Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich die neue Vortragsreihe "Demokratie digital". Neben der Aufgabe, wie Bürger einfacher und effizienter mit der staatlichen Verwaltung kommunizieren können, spielt vor allem die Möglichkeit des Einzelnen, sich in die politische Willensbildung einbringen zu können, eine wichtige Rolle. Dabei werden unterschiedliche Konzepte von Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene präsentiert.
Da sich das HNF der Orientierung und Bildung des Menschen in der Informations-gesellschaft widmet, wird mit dieser Vortragsreihe die Auseinandersetzung mit den neuen Technologien gesucht. Es werden die Chancen und Risiken ihres Einsatzes in politischen Informations-, Kommunikations- und Entscheidungsprozessen vorgestellt und diskutiert.
Fachreferenten verbinden in ihren Vorträgen für ein breites Publikum bereits erprobte Praxisbeispiele mit Visionen für die Zukunft.
eGovernance: Reregulierung statt Deregulierung?
Dr. Thomas F. Gordon, Fraunhofer Institut für offene Kommunikationssysteme, Berlin
"Governance" ist Steuerung der Gesellschaft mit dem Ziel, gemeinsame Interessen zu bewahren. Aufgrund zunehmender nicht-hierarchischer Organisationsformen (z. B. Netzwerke), Globalisierung und neuer Informationstechnologien kann es zu einem Verlust von Steuerungsmöglichkeiten kommen. Dagegen wird ein Modell von Governance gesetzt, in dem Gesetze und Regelungen von zentraler Bedeutung sind und weniger Ansätze, die Deregulierung und marktwirtschaftliche Steuerungsinstrumente betonen. Dieses Modell ermöglicht den schnellen, nachvollziehbaren und unbürokratischen Umgang mit komplexen Regulierungen.