Das Verhältnis von Arzt und Patient

Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm wird die große Sonderausstellung "Computer.Medzin" begleiten. In der Vortragsreihe "Das Verhältnis von Arzt und Patient" stellen Experten unterschiedlicher Disziplinen in allgemein verständlicher Form medizin-historische, ethisch-philosophische und medizin-praktische Themen vor. Vierzehn Abendvorträge stehen auf dem Programm. Der Besuch ist kostenlos. Die Vorträge sind populärwissenschaftlich ausgerichtet. Sie wenden sich an ein breites Laienpublikum und erscheinen im Anschluss als Publikation im Wilhelm Fink Verlag.

Medizin, Religion und Magie - Krankheit und Heilung in der frühen Neuzeit

Datum: Dienstag 5.09.2006 Beginn: 19:00

PD Dr. Christina Vanja, Landeswohlfahrtsverband Hessen, Kassel Wir sind es heute gewohnt, zwischen der Schulmedizin und alternativen Richtungen der Heilkunde zu unterscheiden. Vom 16. bis 18. Jahrhundert dagegen haben wir es mit einem "Gesundheitsmarkt" zu tun, auf dem unterschiedlich qualifizierte Anbieter ihre Heilmethoden anboten. Akademisch ausgebildete Ärzte konkurrierten mit handwerklich geschulten Wundärzten, Badern und Quacksalbern. Krankheit wurde von Therapeuten und Patienten als göttliche Prüfung verstanden. Gebete, Beichten und Wallfahrten begleiteten das medizinische Bemühen um Gesundung bzw. traten sogar an dessen Stelle. Hier waren die Übergänge zu magischem Denken, insbesondere zum Glauben an teuflische Einflüsse und "kränkende" Hexen, fließend.

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