Medizin, Religion und Magie - Krankheit und Heilung in der frühen Neuzeit
Datum: Dienstag 5.09.2006
Beginn: 19:00
PD Dr. Christina Vanja, Landeswohlfahrtsverband Hessen, Kassel
Wir sind es heute gewohnt, zwischen der Schulmedizin und alternativen Richtungen der Heilkunde zu unterscheiden. Vom 16. bis 18. Jahrhundert dagegen haben wir es mit einem "Gesundheitsmarkt" zu tun, auf dem unterschiedlich qualifizierte Anbieter ihre Heilmethoden anboten. Akademisch ausgebildete Ärzte konkurrierten mit handwerklich geschulten Wundärzten, Badern und Quacksalbern. Krankheit wurde von Therapeuten und Patienten als göttliche Prüfung verstanden. Gebete, Beichten und Wallfahrten begleiteten das medizinische Bemühen um Gesundung bzw. traten sogar an dessen Stelle. Hier waren die Übergänge zu magischem Denken, insbesondere zum Glauben an teuflische Einflüsse und "kränkende" Hexen, fließend.
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