Konrad Zuse und die ZUSE KG stehen mit Heinz Nixdorf und dem Labor für Impulstechnik für die ersten Unternehmer der Computerbranche im Nachkriegsdeutschland. Zuse konnte bereits 1949 mit den Einnahmen aus der Vermietung der ZUSE Z4 an die ETH in Zürich einen Betrieb in Neukirchen aufbauen. Rechenzusatzgeräte und die Herstellung der ZUSE Z5 standen vor der Auflage des ersten in Serie gebauten Zuse-Rechners, der ZUSE Z11.
Die Geschichte des Computers im Nachkriegsdeutschland wurde maßgeblich von IBM geschrieben. 1949 wurde die Dehomag in IBM Deutschland GmbH umbenannt und verlegte den Firmensitz von Berlin nach Böblingen. Ab 1958 wurde dort das Erfolgsmodell, der Transistorrechner IBM 1401, hergestellt.
Die Konkurrenz auf dem deutschen Markt war Mitte der 1950er Jahre nicht unbeträchtlich. Neben IBM und UNIVAC boten Hersteller aus Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden Röhrenrechner jeder Leistungsklasse an.
Aus dem Kreis der deutschen Wissenschaftler kamen vielfältige Impulse für die elektrotechnische Industrie. So waren bei Siemens Mitarbeiter aus der PERM-Entwicklungsgruppe beratend tätig, die SEL engagierte junge Mitarbeiter aus dem Institut von Alwin Walther für ihren Rechner ER 56, und Heinz Billing unterstützte Konrad Zuse beim Entwurf eines leistungsfähigen Trommelspeichers für den Z22-Rechner.
Auch Joachim Lehmann an der Universität Dresden gelang es, seine Eigenentwicklung des Kleinrechners D4a beim Büromaschinenwerk Cellatron in Zella-Mehlis in Serie gehen zu lassen. Schoppe und Faeser in Minden, die sich nach dem Krieg mit mechanischen Integrieranlagen einen Namen gemacht hatten, setzten auf Nachbauten der amerikanischen Firma Librascope. Eine LGP 30 - ein "Kleinrechner" mit Trommelspeicher - ist in der Ausstellung zu besichtigen. Ebenso sind eine ZUSE Z11 und eine ZUSE Z23 sowie Bauteile verschiedener anderer Rechner zu sehen.
Mit der Verbreitung der EDV in den deutschen Unternehmen wuchs der Bedarf nach Beratung. Schon 1958 gründete der Mathematiker Dr. Hans Konrad Schuff in Dortmund den "Mathematischen Beratungs- und Programmierdienst" (mbp). Fast zehn Jahre später begann die wissenschaftliche Ausbildung von Informatikern an den deutschen Hochschulen.