Drei amerikanischen Computerpionieren ist ein Kabinett in der Galerie der Pioniere des HNF gewidmet. Sie stehen für die Anfänge des Computers im Spannungsfeld der durch den Zweiten Weltkrieg ausgelösten Technologieoffensive in den USA. So erklärte sich schon im Jahr 1939 die US-Navy bereit, Aikens Projekt zum Bau des Automatic Sequence Controlled Calculators (ASCC - später Harvard Mark I) mit Hilfe der IBM in die Tat umzusetzen. 1943 war diese Maschine betriebsfähig.
In diesem Jahr drangen Eckert und Mauchly mit ihrem Vorschlag bei der US-Army durch, einen elektronischen Computer mit bis dahin ungekannter Rechengeschwindigkeit zu bauen, den Electronic Numerical Integrator and Computer - ENIAC.
Aiken sah sich in der Nachfolge von Charles Babbage. Es gelang ihm, gemeinsam mit den Entwicklungsingenieuren der IBM eine elektromechanische, programmgesteuerte Großrechenmaschine zu realisieren. Bis zum Jahr 1956 berechnete "Bessie" im Computation Laboratory der Universität von Harvard Tafelwerke mathematischer Funktionen.
Eckert und Mauchly lernten sich an der Moore School of Electronics der Universität von Pennsylvania in Philadelphia kennen. Eckert war ein "electronics wizard", der schon als Schüler Geräte und Verstärker mit Röhren gebaut hatte.
Der Physiker Mauchly war daran interessiert, eine schnelle Rechenmaschine für die numerische Lösung von Gleichungssystemen zu bekommen. Die Army gab ihnen die Chance, die Maschine zu bauen. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 500.000 US$.
Die beiden Erfinder waren davon überzeugt, dass der Computer auch über den wissenschaftlichen und militärischen Anwendungsbereich hinaus Nutzen bringen könnte. Sie machten sich selbstständig und stellten schließlich bei Remington Rand die UNIVAC I fertig. J. Presper Eckert war bis zu seinem Tode im Jahr 1995 bei Sperry Rand in leitenden Funktionen und als Berater tätig.
John Mauchly machte sich 1959 mit dem Ziel selbstständig, nützliche Anwendungen des Computers im kommerziellen Bereich zu propagieren. Er widmete sein weiteres Leben den Einsatzmöglichkeiten des Computers, wobei ihn ein Thema dabei zeitlebens nicht mehr losließ: das Wetter.