23.06.2014

Snake Pit: Computerspiel in neuen Dimensionen

Ein Computerspiel muss nicht faul und träge machen. Das beweist eine neue Attraktion im Heinz Nixdorf MuseumsForum. Dort ist im Foyer das beliebte Snake als dreidimensionale Installation aufgebaut, die körperliche Fitness wie geistige Frische voraussetzt.

Die Akteure müssen wie beim Original darauf achten, dass die auf den Boden projizierte Schlange sich nicht in den eigenen oder gegnerischen Schwanz beißt. Die Steuerung des leuchtenden Kriechtiers erfolgt durch Fußtritte auf die am Spielfeld angebrachten Taster. Was als gemächliches Spielchen beginnt, steigert sich zu einer wilden Jagd. Kreuzen sich die Laufwege der Kontrahenten zunächst nur zufällig, gewinnt das Spiel im weiteren Verlauf an Dynamik.

Das beliebte Snake-Spiel haben die beiden Medienkünstler Volker Morawe und Tilman Reiff aus Köln neu interpretiert. Sie verknüpfen die Computerspielkultur mit überraschenden Aspekten zwischenmenschlicher Beziehungen. Ihre Arbeiten hinterfragen die Logik des einfachen Spiels, bringen medienkritische Aspekte ein oder parodieren Apparate unserer Kindheitserinnerungen durch vollkommen neue Formen der Mensch-Maschine-Schnittstelle.

Neben einer zentralen künstlerischen Fragestellung stehen vor allem Spielspaß, Gruppenerlebnisse und ausgeprägte Hormonausschüttungen aller Beteiligten im Mittelpunkt der Installationen.

Mit Snake Pit haben sie einen Klassiker aus der Kreidezeit der Computerspiele künstlerisch umgesetzt. Snake tauchte bereits Ende der 1970er Jahre auf einigen Homecomputern auf. Vielen Menschen ist es als treuer Wegbegleiter auf Mobiltelefonen der 1990er Jahre in guter Erinnerung.

Im Heinz Nixdorf MuseumsForum kann die moderne Version von Snake zu den üblichen Öffnungszeiten des Museums kostenlos im Foyer gespielt werden.

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