02.11.2005

NanoTechnologie - Faszination der kleinsten Dinge

18.11. - 30.12.05

NanoTechnologie - Faszination der kleinsten Dinge
Neue Ausstellung im Showroom des HNF Eine Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts soll die Nanotechnologie werden. Ein Nanometer ist der millionste Teil eines Millimeters. In dieser Welt der kleinsten Dinge treten neue Phänomene auf, die sich auch auf unsere bekannte sichtbare Welt auswirken. Einen faszinierenden Einblick in die Nanowelt ermöglicht eine Ausstellung im Showroom des Heinz Nixdorf MuseumsForums, die vom 18. November bis zum 30. Dezember zu sehen ist. Die Maßeinheit der Nanotechnologie übersteigt das menschliche Vorstellungsvermögen: Hunderttausend Nanometer sind so dick wie ein Haar. Doch auch in diesen Dimensionen sind Forscher verschiedener Disziplinen wie Biologie, Physik, Chemie, Materialwissenschaften und Medizin aktiv. Erste Ergebnisse haben bereits in unseren Alltag Einzug gehalten. Materialien mit selbst reinigenden Oberflächen, dem so genannten Lotuseffekt, sorgen bereits heute für saubere Dachziegel oder fleckenfreie Textilien. Sonnecremens mit Titandioxid schützen besser vor Sonnenbrand und ein Handy mit Nanobeschichtung bleibt ohne Bakterienbelag. In der Ausstellung ist eine beschichtete Keramik zu sehen, auf der kein Schmutz haftet. Besucher können mit verschiedenen Mikroskopen die Welt der allerkleinsten Dinge erkunden, indem sie Grashüpfer, Fliegenbeine oder Mikroprozessoren betrachten. Lehrer erhalten Hinweise, wie das Thema im Unterricht aufbereitet werden kann. In Textilien leiten metallische Nanopartikel Strom, sie sind somit beheizbar. Bringt man temperaturabhängige Farbstoffe auf die Kleidung auf, ändert sich die Farbe der Textilien abhängig von der Temperatur. Keimhemmende Eigenschaften sind auf Silberteilchen im Stoff zurückzuführen. Zukünftige Generationen von Computerchips sind ohne Nanotechnologie nicht denkbar, da die bisherigen Verfahrensweisen an ihre technischen Grenzen stoßen. In der Medizin haben die Forscher die Zukunftsvision von Minirobotern, die im Körper des Patienten das Gewebe analysieren, Kalkablagerungen in Arterien beseitigen oder bösartige Tumorzellen zerstören. Bereits jetzt werden Flüssigkeiten aus der Nanoforschung zur Zerstörung von Krebszellen eingesetzt. Anschaulich gemacht wird dies in der Ausstellung durch eine magnetische Nanoflüssigkeit, die spontan die Form eines Igels annimmt. Die Nanotechnik geht auf einen visionären Vortrag des führenden Physikers seiner Zeit, Richard P. Feynman, 1959 am California Institute of Technology zurück. Unter der Überschrift "There´s Plenty of Room at the Bottom" (Unten ist jede Menge Platz) beschrieb er die zukünftigen Forschungsarbeiten im Atombereich. Doch eigentlich haben bereits die mittelalterlichen Glasmacher Nanotechnologie angewendet, wenn auch unbewusst. Sie mischten dem Quarzsand kleine Mengen Goldstaub bei und erhofften sich goldfarbene Scheiben. Doch stattdessen leuchtete das Glas in rubinrot. Ein typischer Nanoeffekt, der durch die Beschaffenheit und Anordnung der winzigen Goldpartikel entstand. Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 9 bis 18 Uhr, samstags und sonntags 10 bis 18 Uhr, montags geschlossen

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