Nixdorf – Wegbereiter der dezentralen Datenverarbeitung

Die Nixdorf Computer AG (NCAG) - gegründet 1952 - hat ein Stück nachkriegsdeutscher Wirtschaftsgeschichte geschrieben. Ihr Gründer Heinz Nixdorf hat in der Aufbruchszeit der deutschen Computerindustrie die Chance genutzt, in einer neuen Industrie neue Märkte zu erschließen.

Computer für den Mittelstand

Unbelastet von der elektromechanischen Tradition etablierter Büromaschinenhersteller betrat er das damals noch neue Feld der Elektronik. Frühzeitig erkannte er auch das immense Marktpotential für kleinere kommerzielle Rechenanlagen unterhalb der marktbeherrschenden Großrechner. Zusammen mit einigen anderen Firmen wie Kienzle oder Philips schuf er Mitte der 1960er-Jahre Computer für den kaufmännisch-administrativen Bereich, die in Preis und Leistung auch für Klein- und Mittelbetriebe nutzbar waren.

Seiner anwenderorientierten Zielsetzung entsprechend, stellte Nixdorf zusätzlich zur Hardware bedarfsgerechte Software und EDV-Schulungen bereit. Diese "Rundumdienstleistung" sicherte der Firma einen Wettbewerbsvorsprung und großen geschäftlichen Erfolg, besonders bei mittelständischen Firmen ohne eigene EDV-Abteilung.

Mit Computern, die im Laufe weniger Jahre zu Mehrplatzsystemen mit eigenen Netzwerken oder zur Vernetzung mit Großrechnern heranreiften, konnte die NCAG diesen Vorsprung halten. So war Nixdorf Ende der 1970er-Jahre bei mittleren EDV-Systemen Marktführer auf dem deutschen Markt und stieg in Europa zum viertgrößten Computerkonzern auf.