Computermäuse & ARTgenossen

300 Objekte zwischen Kunst und Technik
18. August bis 17. Oktober 2004


Vielen Büromenschen liegt sie täglich in der Hand. Meist ist sie aus Plastik und hat ein Kabel als Schwanz: Die Computermaus. Sie hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten fast genauso erfolgreich vermehrt wie ihr biologisches Vorbild. Kein Wunder, dass sie auch für Künstler eine dankbare Herausforderung ist.

Zwei Jahre lang hat Christa Behmenburg aus München internationale Künstler gebeten, sich mit der Computermaus auseinanderzusetzen. Herausgekommen sind 490 Werke von 350 Künstlern aus 33 Ländern. Eine Auswahl von 300 Arbeiten ist vom 18. August bis zum 17. Oktober im Heinz Nixdorf MuseumsForum erstmals öffentlich zu sehen.

Das Konzept, das der Sammlung zugrunde liegt, ist die Mail Art. In den 1960er Jahren entwickelt, versteht sich diese Kunstrichtung als bewusste Gegenbewegung zur etablierten Kunstszene. Mit Hilfe der Post treten Künstler aus aller Welt miteinander in Verbindung, tauschen in Briefen und mit Postkarten Ideen und Kunstwerke aus. Manche Arbeiten werden von den Empfängern weiter bearbeitet, mit Stempeln, Aufklebern oder Briefmarken versehen und weitergeschickt.

Behmenburg bat im Januar 2002 zahlreiche Künstler um Beiträge zum Thema Computermaus. Viele informierten wiederum befreundete Kollegen, so dass die Initiatorin schließlich knapp 500 Postkarten, Papiere im Format bis zu DIN A4 und 25 Installationen erhielt. Zu sehen sind phantasievolle und originelle Zeichnungen, Aquarelle, Fotos, verfremdete Briefumschläge und witzige Collagen.